Grün-Weiße Sternstunden im Prater
Im Praterstadion, das bekanntlich 1992 nach dem großen Rapid-Spieler Ernst Happel benannt wurde, feierte der SK Rapid in den letzten 82 Jahren einige bemerkenswerte Triumphe, musste aber auch bittere Niederlagen hinnehmen. Viele Spiele der Grün-Weißen, die ursprünglich im 15. Bezirk zu Hause waren, seit mehr als 100 Jahren aber tief verwurzelt in Hütteldorf – zuerst auf der legendären Pfarrwiese und seit 1977 im nur einen Steinwurf entfernten Weststadion, das seit Anfang der 1980er-Jahre zu Ehren des Architekten und frühren Spielers Gerhard-Hanappi-Stadion heißt – sind, gingen in die Geschichte ein.
Premiere mit einer Niederlage – Sieg beim ersten großen Wiener Derby im Prater
Am 10. April 1932 kam es zum ersten Rapid-Pflichtspiel im damals noch sehr neuen Praterstadion. Rapid trat als Gast an, zum „Auswärtsmatch“ gegen Admira pilgerten bemerkenswerte 35.000 Zuschauer in das Oval im zweiten Gemeindebezirk. Sieg war dem damaligen SC Rapid keiner vergönnt, vielmehr setzte es eine knappe 1:2-Niederlage gegen die Floridsdorfer, das erste Pflichtspieltor für Grün-Weiß erzielte dafür niemand Geringerer als der große Josef „Pepi“ Bican, der als einer der besten Stürmer seiner Zeit in ganz Europa galt. Nur etwas mehr als ein halbes Jahr später gelang Rapid allerdings eine eindrucksvolle Revanche und wurde die Admira mit 7:4 besiegt, gleich ein Sechser-Pack gelang dabei dem legendären Franz „Bimbo“ Binder, der neun Jahre später auch der Matchwinner beim Endspiel um die „großdeutsche“ Meisterschaft in Berlin gegen Schalke 04 werden sollte.
Eine erfreulichere Premiere sollte das erstmals am 2. April 1933 im Praterstadion ausgetragene Derby im Rahmen der Meisterschaft werden. Rapid setzte sich nämlich gegen die als Heimmannschaft auftretende Austria vor 30.000 Besuchern 2:0 durch, die Treffer markierten Vytlacil und abermals Binder. Enorm bitter endete das erste Cupfinale, das Rapid im Praterstadion bestritt, gelangten die Hütteldorfer „Kanoniere“ doch gleich mit 0:8 gegen die Admira unter die Räder.
Mitropacup-Premiere mit 4:1-Sieg gegen Italiener
Der mit der heutigen Champions-League vergleichbare Mitropacup machte im Sommer 1934 erstmals Station im Prater und am 8. Juli gewann Rapid klar vor 21.000 Zuschauern mit 4:1 gegen den FC Bologna. Alle Rapid-Treffer wurden von „Bimbo“ Binder erzielt, nach einem 1:6 im Hinspiel kamen aber trotzdem die Italiener eine Runde weiter. Ein Jahr später pilgerten mehr als doppelt so viele Anhänger, nämlich 52.000 (!), in den Prater und erlebten im gleichen Bewerb ein 2:2 gegen Zidenice Brno.
Fußball im Prater zur Zeit des Weltenbrandes
Nach dem unsäglichen „Anschluss“ an das verbrecherische Deutsche Reich konnte Rapid am 11. Dezember 1938 zumindest auf sportlicher Bühne einen großen Erfolg im Prater feiern. Gegen den 1. FC Nürnberg gelang im Halbfinale des Deutschen Pokals (damals „Tschammer-Pokal“) vor 20.000 Besuchern ein 2:0-Heimsieg durch zwei Tore von Georg Schors, knapp ein Monat später holte sich Rapid vor 40.000 Zuschauern im Olympiastadion zu Berlin dann auch durch ein 3:1 über FSV Frankfurt den „Pott“, wobei alle Tore in der Rapid-Viertelstunde erzielt werden konnten.
Erstmals als Heimmannschaft in einem Meisterschaftsspiel trat Rapid am 21. April 1940 im Praterstadion an, es sollte wieder eine Premiere ohne Punkte werden, da sich die Admira vor 25.000 Zuschauern mit 2:1 durchsetzen konnte!
Während der Zweite Weltkrieg bereits voll entbrannt war und die Zivilbevölkerung in weiten Teilen Europas massiv darunter zu leiden hatte, war das Praterstadion gleich dreimal Schauplatz von Rapid-Spielen auf dem Weg zur bereits erwähnten „großdeutschen“ Meisterschaft. So wurden VfL Neckerau (am 11. Mai 1941 vor 15.000 Zuschauern mit 8:1) und der TSV 1860 München (am 18. Mai 1941 vor 35.000 Zuschauer mit 2:0) besiegt und endete ein Gastspiel der Stuttgarter Kickers (am 20. April 1941 vor 31.000 Besuchern) mit einem 1:1-Remis.
Einen Kantersieg mit einem zweistelligen Resultat sahen 22.000 Zuschauer dann am 23. August 1942 beim ewig jungen Duell zwischen Rapid und Austria. Grün-Weiß konnte den Stadtrivalen gleich mit 10:1 besiegen, unter den Torschützen auch der damals 22jährige Leopold Gernhardt, der am 17. April 2013 verstarb.
Nachkriegsjahre beginnen mit grün-weißen Siegen und Zuschauerboom im Prater
Nach Ende des fürchterlichen Krieges trat Rapid erstmals im Frühjahr 1946 wieder im Praterstadion an. Und das mit Erfolg. Am 16. März sahen 10.000 Zuschauer einen 6:1-Kantersieg gegen Oberlaa, am 7. April 31.000 Besucher ein 6:0-Schützenfest gegen die Vienna , am 26. Mai 40.000 Anhänger einen 5:1-Derbytriumph mit vier Toren von Binder über die „Veilchen“ und am 20. Juni gleich 50.000 Fans einen 2:1-Sieg im Finale des ÖFB-Cup über den ältesten Fußballklub der Republik, den abermals der legendäre „Bimbo“ Binder mit einem Tor fünf Minuten vor Schlusspfiff perfekt machte! Rapid holte somit an diesem Tag zum dritten Mal das „Double“, also Meisterschatt und Pokal!
Der Wiener Fußball sollte in diesen Jahren richtig „boomen“ und so kamen in der Saison 1946/47 nicht weniger als gesamt 112.000 Zuschauer zu den beiden Rapid-Spielen gegen Wacker Wien in den Prater! In der Saison 1947/48 pilgerten gleich unglaubliche 447.000 Fußball-Freunde, damals noch fast ausnahmslos Männer, zu den zwölf Pflichtspielen mit Rapid-Beteiligung ins große Wiener Stadion, darunter ein 7:2-Derby-Kantersieg gegen die Austria vor 55.000 Personen auf den Rängen. Der Schnitt von über 37.000 Zuschauern pro Match war wohl auch zur damaligen Zeit außergewöhnlich in ganz Europa!
Die goldenen 50er-Jahre im Prater – Siege über Weltklasseklubs und Spiel des Lebens von Ernst Happel
Kein Aprilscherz! Am ersten Tag des vierten Monats sollten dann sogar 60.000 Besucher in den Prater strömen und einen weiteren Rapid-Derbysieg sehen. Beim 3:1 über die Austria konnte sich auch ein gewisser Ernst Happel in die Torschützenliste eintragen!
Zu einem denkwürdigen Spiel kam es dann am 14. November 1956 vor 53. Zuschauern und wieder sollte der „Wödmasta“, wie er später genannt wurde, eine Hauptrolle spielen. Eine Woche nach einer 2:4-Niederlage vor 125.000 Zuschauern im Santiago-Bernabeu-Stadion gegen Real Madrid gastierten die „Königlichen“, zu dieser Zeit die fraglos beste Klubmannschaft der Welt, in Wien. Mit drei Toren, einmal per Elfmeter und zweimal per Freistoß, besiegte Ernst Happel das Weltstarensemble um den großen Alfredo di Stefano, der auch den Ehrentreffer erzielen konnte, mit 3:1! Leider war die Auswärtstorregeln damals noch nicht erfunden, sonst wäre Rapid eine Runde im Europacup der Landesmeister weiter gekommen. So aber gab es ein Entscheidungsspiel in der spanischen Hauptstadt, das das „Weiße Ballet“ vor 100.000 Zuschauern mit 2:0 für sich entscheiden konnten.
Knapp ein Jahr später gastierte mit dem AC Milan die nächste Weltklassemannschaft im Prater und auch diese musste ohne Punkte im Gepäck die Heimreise antreten, vielmehr setzte es mit einem 5:2-Sieg der Rapidler eine regelrechte Demütigung der „Rossoneri“, die allerdings so wie Real das Entscheidungsspiel (das übrigens auf neutralem Boden in Zürich ausgetragen wurde) gewannen.
Die 1960er-Jahre im Prater – Abbruch und Pokalsiege
Das erste denkwürdige Rapid-Spiel in den 1960er-Jahren ging dann am 4. Mai 1961 über die Bühne und 63.000 Zuschauer sahen „nur“ 89 Minuten gegen Benfica Lissabon, da der britische Schiedsrichter Leafe die Partie aufgrund von Tumulten abbrach. Einen Rekord brachte ein Gastspiel von Rapid im Prater-Oval im Rahmen der Meisterschaft gegen den Wiener Sportclub, dem unglaubliche 73.000 Zuschauer beiwohnten, obwohl der große Zuschauerboom im Wiener Fußball schon wieder der Vergangenheit angehörte. Zu jubeln gab es für die Anhänger der Grün-Weißen nix, da die Hernalser knapp mit 1:0 die Oberhand behielten.
Tolle internationale Erfolge feierte Rapid dann in der Saison 1966/67 im zweiten Bezirk. Gegen Galatasaray Istanbul und Spartak Moskau konnten im Europacup der Cupsieger ebenso Siege gefeiert werden wie am 15. April 1967 gegen den FC Bayern München, der durch ein Goldtor von August Starek, der später zu dem Klub an die Isar wechselte, perfekt gemacht wurde.
Am 23. Mai 1968 konnte Rapid dann endlich wieder den ÖFB-Pokal in den Himmel über dem Praterstadion stemmen. Allerdings sahen lediglich 6.000 Zuschauer, darunter der aktuelle Rapid-Präsident Michael Krammer als kleiner Bub in seinem ersten Matchbesuch, das 2:0 über den GAK. Ein Jahr später verteidigte Rapid diesen Titel und wurde durch ein 2:1 über den Wiener Sportclub zum siebten Mal österreichischer Cupsieger, Jonny Bjeregaard war mit einem Doppelpack der Matchwinner!
Der legendäre Triumph über Real Madrid
Eine der ganz großen Sternstunden in der ohnehin glorreichen Historie des SK Rapid ereignete sich dann am 20. November 1968 vor 45.000 Zeugen. Mit Real Madrid rangierte der damals schon sechsfache Europacupsieger der Landesmeister in Wien und musste sich Grün-Weiß mit 0:1 geschlagen geben, das Goldtor erzielte der spätere Rapid-Präsident Günter Kaltenbrunner in der 55. Minute. Rapid kam damals eine Runde weiter ins Viertelfinale und trotzte am 5. März 1969 den „Red Devils“ von Manchester United vor 52.000 Zuschauern ein 0:0 ab!
Wenig Auftritte in den 1970er-Jahren
Nur mehr viel seltener spielte Rapid ab den 1970-Jahren im großen Wiener Stadion. Unvergessen bleibt dabei ein 4:0-Derbysieg über die Austria vom 12. April 1974, bei dem der damals erst 21jährige Hans Krankl vor 30.000 Zuschauern alle vier Treffer erzielen konnte! Ein ähnliches Kunststück gelang dem späteren „Goleador“ fast exakt fünf Monate später, als er vor 40.000 Anhängern alle Rapid-Treffer bei einem 3:1-Sieg gegen den ewigen Rivalen aus der eigenen Stadt bejubeln konnte.
Die 1980er-Jahre – Über den Prater zum ersten Meistertitel nach 14 Jahren Pause
Der österreichische Fußball litt geraume Zeit unter einer echten Zuschauerkrise, daher fanden nur mehr ganz selten Partien im großen Praterstadion statt, zudem wurde 1977 in Hütteldorf das Weststadion, das als mit Abstand modernste Spielstätte Österreichs zu seiner Zeit galt, eröffnet. Am 4. Mai 1982 kamen aber wieder einmal 30.000 Anhänger zu einem österreichischen Bundesliga-Match und viele davon erfreuten sich an einem 3:0-Auswärtssieg im Derby, der einen ganz wichtigen Schritt zum ersten Rapid-Meistertitel seit 1968, der exakt drei Wochen später mit einem 5:0-Kantersieg im Hanappi-Stadion gegen Wacker Innsbruck fixiert wurde, bedeuten sollte. Überraschenderweise nie Station im Prater machte Rapid auf dem Weg ins erste Europacupfinale 1985, da alle Heimspiele in Hütteldorf ausgetragen wurden.
Die 1990er-Jahre – Europacuptriumphe, letzter und 14. ÖFB-Cup-Triumph (Stand 2014), 30. Meistertitel und 100-Jahr-Jubiläumsfeier
Nachdem es zwischen 1990 und 1993 gleich drei ÖFB-Cup-Finalniederlagen im Prater, darunter die Jahrhundertblamage unter Trainer Hans Krankl gegen Zweitligist SV Stockerau, setzte, sollte es am 5. Juni 1995 endlich und nach acht Jahren Pause wieder einen Sieg im Endspiel um den zweitwichtigsten Titel im österreichischen Fußball für Rapid geben. Dank eines Tores von Peter Guggi gelang ein 1:0-Sieg über den DSV Leoben, der in den darauffolgenden Monaten noch bedeutende Auswirkungen haben sollte. Rapid qualifizierte sich dadurch nämlich für den Europacup der Cupsieger und schrieb in der Saison 1995/96 gleich mehrmals Geschichte im mittlerweile nach Ernst Happel benannten Praterstadion. So gelang am 2. November 1995 nach einer 0:2-Niederlage im Auswärtsspiel gegen Sporting Lissabon noch der Aufstieg in die nächste Runde. Tausende Zuschauer hatten das Stadion schon verlassen, ehe Christian Stumpf in der Nachspielzeit das 2:0 gelang und in der Verlängerung fixierten er mit einem weiteren Treffer und Carsten Jancker den sensationellen 4:0-Triumph. Es sollten weitere Sternstunden, gerade für den damals noch blutjungen deutschen Stürmer, der später mit Bayern München sogar die Champions-League gewinnen sollte, folgen. Im Viertelfinale wurde im Happel-Stadion Dynamo Moskau durch einen Doppelpack des späteren Vizeweltmeistsers und einen Elfmeter von Peter Stöger ebenso mit 3:0 besiegt wie im Semifinale der hoch favorisierte PSV Eindhoven. Gegen die Holländer traf Jancker abermals zweimal, Christian Stumpf besorgte das 2:0, alle Treffer fielen in den ersten 35 Minuten und nicht zu unrecht gilt diese Halbzeit als eine der besten, die je von einer Rapid-Mannschaft gespielt wurde, wie 48.000 Zuschauer im Stadion und hunderttausende vor den TV-Schirmen bezeugen konnten.
Fast getoppt sollten diese Spiele noch durch das Meisterschaftsfinale zwischen Rapid und Sturm Graz am 1. Juni 1996 werden. Im ausverkauften Happel-Stadion setzte sich Grün-Weiß durch Tore von Roman Pivarnik und Christian Stumpf verdient mit 2:0 gegen die Steirer durch und wurde im Anschluss der 30. Meistertitel der Vereinsgeschichte frenetisch in und um das Prater-Oval gefeiert!
In der darauffolgenden Saison 1996/1997 war dann erstmals eine Mannschaft aus Wien Gastgeber im Prater im Rahmen der UEFA Champions-League! Rapid konnte gegen Fenerbahce Istanbul und Juventus Turin immerhin je ein Remis holen, gegen Manchester United gab es allerdings eine 0:2-Niederlage. Insgesamt kamen 133.000 Zuschauer zu diesen drei Partien und war das Happel-Stadion Schauplatz der ersten im Abonnement verkauften Spiele in der Geschichte der europäischen Königsklasse!
Einen tollen internationalen Erfolg konnte Rapid auch am 22. Oktober 1997 im Happel-Stadion feiern, als gegen den deutschen Traditionsklub TSV 1860 München ein klarer 3:0-Heimsieg im UEFA-Cup gefeiert werden konnte. An diesem Tag wurde auch der Hit „Wir trinken auf Rapid“ im Happel-Stadion von der Meidlinger Kult-Band Alkbottle live vorgestellt.
Das Jahr 1999 stand dann ganz im Zeichen des 100. Geburtstages des SK Rapid! So wurde am 24. Juli auch im Happel-Stadion gefeiert und lud der Jubilar mit AS Roma (mit Michael Konsel), Werder Bremen (mit Andreas Herzog) und Botafogo Rio de Janeiro drei internationale Top-Teams ein. Leider kamen nur etwas mehr als 15.000 Zuschauer zu der stimmungsvollen Veranstaltung, bei der zahlreiche Rapid-Legenden mit einem Motorrad- und Autokorso präsentiert wurden. Gejubelt wurde auch exakt eine Woche später, als Rapid im Prater einen klaren 3:0-Derbysieg feiern konnte, bei dem Dejan Savicevic, zweifacher Meistercupsieger und wohl einer der letzten Weltstars, der live in der heimischen Bundesliga zu bewundern war, eines seiner besten Spiele im Rapid-Dress absolvierte und auch zwei herrliche Treffer schoss.
Die Zeit ab dem Jahr 2000 – fünf europäische Gruppenphasen und die schönste Derbyniederlage aller Zeiten
Am 26. Mai 2005 bekam Rapid im Happel-Stadion zum 31. Mal die Meisterschale überreicht und trotz der vorangegangene 0:1-Niederlage im Derby feierten fast 50.000 Rapid-Fans euphorisch. Überschattet wurde die Begegnung allerdings von einem schweren Foul des Austria-Keepers Joey Didulica, der Axel Lawaree dabei brutal außer Gefecht setzte.
Am 14. September 2005 hallte dann erstmals seit knapp neun Jahren wieder die Hymne der UEFA Champions-League durch das altehrwürdige Stadion in Wien-Leopoldstadt. Innerhalb kürzester Zeit waren die Duelle gegen Bayern München, FC Brügge und Juventus Turin praktisch ausverkauft, als Wehrmutstropfen blieb allerdings die Tatsache, dass keine Punkte in der Landeshauptstadt blieben.
Dies sollte sich rund drei Jahre später gewaltig ändern. Da qualifizierte sich Rapid zweimal hintereinander jeweils überraschend gegen den englischen Traditionsklub Aston Villa FC (die Heimspiele wurden allerdings im Hanappi-Stadion ausgetragen) für die Gruppenphase der UEFA Europa-League. Alle sechs Spiele waren durch Abos ausverkauft und gleich in der ersten Partie gelang der von Peter Pacult betreuten Mannschaft ein historischer 3:0-Heimsieg gegen den Hamburger SV, bei dem Kapitän Steffen Hofmann, sowie Nikica Jelavic und Christopher Drazan das Publikum zu Jubelstürmen hinrissen.
Ein Freundschaftsspiel im ausverkauften Prater!
2009 feierte Rapid sein 110. Jubiläum mit gleich zwei internationalen Testspielen. Während das Gastspiel von Schalke 04 in Hütteldorf wenig überraschend vor vollem Haus über die Bühne ging, war es schon sensationell, dass das im Happel-Stadion angesetzte Match gegen den damaligen englischen Rekordmeister Liverpool FC ebenso restlos ausverkauft war. Die überragende Stimmung war ebenso wie das Goldtor von Steffen Hofmann im TV auf der ganzen Welt zu sehen und so toppten diese Jubiläumsfeierlichkeiten jene aus dem Jahr 1999 um ein Vielfaches.
2012 und 2013 war Rapid wieder europäisch im Prater vertreten und konnte vor jeweils rund 30.000 Zuschauern im Rahmen der UEFA-Europa-League Siege gegen Metalist Kharkiw und den FC Thun feiern und zudem spannende Partien gegen den KRC Genk und den FC Dynamo Kiew, die jeweils mit einem 2:2-Remis endeten, liefern. Vor allem das Match gegen den ukrainischen Traditionsklub blieb besonders in Erinnerung, konnte Rapid doch einen 0:2-Rückstand egalisieren und den Ausgleich durch einen Kopfball von Christopher Trimmel in der 94. Minute fixieren.